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Fakultät Erziehungswissenschaft, Psychologie und Bildungsforschung

50 Jahre Institut für Schulentwicklungsforschung: Große Jubiläumsfeier unter dem Motto „Welche Kompetenzen soll die Schule von heute für die Gesellschaft von morgen vermitteln?“

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© Martina Hengesbach​/​TU Dortmund

Seinen 50. Geburtstag hat das Institut für Schulentwicklungsforschung der TU Dortmund am Donnerstag, 15. Juni, mit einem Festakt im Rahmen des 8. Dortmunder Symposiums der Empirischen Bildungsforschung gefeiert. Renommierte Wissenschaftler*innen aus dem Bildungsbereich kamen zusammen und diskutierten, welche Kompetenzen in der Schule vermittelt werden sollen, um die Gesellschaft zukunftsfähig zu gestalten.

Bei der Gründung des Instituts für Schulentwicklungsforschung (IFS) im Jahr 1973 als Arbeitsstelle für Schulentwicklungsforschung von Professor Hans-Günter Rolff war es das erste seiner Art in Deutschland, das sich intensiv mit der Weiterentwicklung von Schule befasste. Mit Professor Wilfried Bos entwickelte es sich in den 2000er Jahren zu einem Zentrum für qualitätsgesicherte Schulleistungsstudien weiter, mit internationalen Vergleichsstudien wie die Internationale Grundschul-Lese-Untersuchung (IGLU), die Trends in International Mathematics and Science Study (TIMSS) und die International Computer and Information Literacy Study (ICILS), die am IFS durchgeführt wurden. So hat sich das Institut, das mit insgesamt neun Personen im Jahr 1973 die Arbeit aufnahm, im Laufe der 50 Jahre zu einem wichtigen Zentrum für Bildungs- und Schulentwicklungsforschung entwickelt, in dem mittlerweile unter der Leitung von Professorin Nele McElvany über 50 Mitarbeitende beschäftigt sind.

Welche Kompetenzen soll die Schule von heute für die Gesellschaft von morgen vermitteln?
Die Bildungssysteme sehen sich heute vielfältigen Herausforderungen gegenüber. Digitalisierung und heterogener werdende Gesellschaften ändern letztlich auch Schule und Bildung. Fragen nach neuen Unterrichtsmöglichkeiten, bestmöglichem Kompetenzerwerb, aber auch zu fortgesetzten sozialen Ungleichheiten beschäftigen daher die Bildungsforschung. Die kürzlich veröffentliche Internationale Grundschul-Lese-Untersuchung (IGLU) verweist darauf, dass die Vermittlung der grundlegenden Kompetenzen – Lesen, Schreiben, Rechnen – für alle Schüler*innen eine zentrale Aufgabe ist. Daher wurde während des wissenschaftlichen Symposiums, zu dem Professor Olaf Köller vom Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik (IPN Kiel) seinen Plenumsvortrag hielt, aus verschiedenen Blickwinkeln intensiv über Möglichkeiten und die zukünftige Gestaltung von Schule und ihrer Kompetenzvermittlung diskutiert. Professorin Nele McElvany, Geschäftsführende Direktorin des IFS, betonte: „Wir brauchen für die Gesellschaft von morgen aktive Bürger*innen, die Verantwortung übernehmen und unsere Demokratie und Gesellschaft weiter positiv gestalten – auch hierfür müssen Kompetenzen in der Schule erworben werden.“

Pionierarbeit am IFS gestern und heute
Rund 6 Prozent der Jugendlichen in Deutschland verlassen die Schule ohne einen Hauptschulabschluss, 25 Prozent der Grundschulkinder in der vierten Klasse erreichen nicht den Mindeststandard im Lesen, die Wahrscheinlichkeit, dass Kinder eine Gymnasialempfehlung erhalten, deren Eltern einen Migrationshintergrund haben oder aus dem untersten Einkommensviertel kommen, liegt bei 21,5 Prozent. All das sind alarmierende Zahlen, die zeigen, welche Relevanz Bildung und Bildungsforschung für die Gesellschaft haben. „An der Stelle sind wir als Bildungsforscher*innen gefragt, in Kommunikation mit der Bildungspraxis, -administration und -politik empirisch belegte Evidenz bereitzustellen, wie die vielfältigen Herausforderungen bestmöglich gefördert werden können, so dass alle jungen Menschen ihr Potenzial entfalten können“, so Nele McElvany. Darauf fokussierte das Institut schon von Beginn an, wie es auch beim gemeinsamen Podiumsgespräch mit den ehemaligen Geschäftsführenden Direktoren Professor Hans-Günter Rolff, Professor Wilfried Bos und Professor Heinz Günter Holtappels sowie der affiliierten Professorin Fani Lauermann deutlich geworden ist: Die Themenschwerpunkte haben sich über die Zeit zwar etwas geändert, aber das Bestreben, mit den Forschungsprojekten und den Transferleistungen bedeutende und innovative Erkenntnisse für die Gesellschaft zu erreichen, war, und bleibt auch zukünftig, im Zentrum der Arbeit am IFS.