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Fakultät Erziehungswissenschaft, Psychologie und Bildungsforschung
Laufzeit 01.06.2010 - 31.03.2017

Chancenspiegel

Die im Rahmen des „Chancenspiegel“ publizierten Monographien verstehen sich als problemzentrierte und indikatorengestützte Instrumente des Schulsystemmonitorings. Der Berichtsfokus liegt auf der Gerechtigkeit der Schulsysteme der deutschen Länder, die anhand von vier Gerechtigkeitsdimensionen untersucht wird.

Projektbeschreibung

Dunkelblauer Schriftzug und darunterliegende, bunte Quadrate, des Projektnamens Chancenspiegel

Das Projekt „Chancenspiegel“ vergleicht die Gerechtigkeit der Schulsysteme der deutschen Bundesländer anhand von vier theoriegeleitet extrahierten Gerechtigkeitsdimensionen: Integrationskraft, Durchlässigkeit, Kompetenzförderung und Zertifikatsvergabe. Hiermit ist der „Chancenspiegel“ ein problemzentriertes und indikatorengestütztes Instrumente des Schulsystemmonitorings. Ziele sind die Perspektivenerweiterung innerhalb der empirischen Bildungsforschung um die Kategorie der Chancengerechtigkeit sowie die empirische Beschreibung der Gerechtigkeitsverhältnisse in den Schulsystemen der deutschen Länder.

Als Globalbefund der bisher vorgelegten Studien kann die bislang nur partielle Realisierung von Chancengerechtigkeit in den Schulsystemen der Länder konstatiert werden.

Aus der Synthese von Schul- und Gerechtigkeitstheorien leitet der Chancenspiegel folgende systembezogene Definition von Chancengerechtigkeit ab, welche als Mindestanforderung zu verstehen ist:

Der Chancenspiegel versteht unter Chancengerechtigkeit die faire Chance zur freien Teilhabe an der Gesellschaft, die auch gewährleistet wird durch eine gerechte Institution Schule, in der Schülerinnen und Schüler aufgrund ihrer sozialen und natürlichen Merkmale keine zusätzlichen Nachteile erfahren, sowie durch eine Förderung der Befähigung aller und durch eine wechselseitige Anerkennung der an Schule beteiligten Personen.

Als Datenquellen dienen die amtlichen Statistiken des Statistischen Bundesamtes und der Kultusministerkonferenz (KMK) sowie die Ergebnisse aus Schulleistungsuntersuchungen wie den Untersuchungen zu den Bildungsstandards oder IGLU. Anhand der aus den herangezogenen Daten erzeugten Indikatoren werden die vier Gerechtigkeitsdimensionen für ein empirisches Schulsystemmonitoring operationalisiert. Daneben enthalten die Berichte jeweils ein Kapitel zu thematischen Schwerpunkten, im Rahmen derer auch qualitative Methoden der empirischen Sozialforschung eingesetzt werden. Hierbei wird der Fokus verstärkt auf die programmatischen und institutionellen Schwerpunkte und Entwicklung der Schulsysteme gelegt. Bislang wurden die Themen Sprachförderung, Ganztagsentwicklung und Regionale Disparitäten behandelt.

Die zu Beginn des Jahres 2017 erscheinende vierte Ausgabe des Chancenspiegel-Projekts wird eine Zwischenbilanz zur Schulsystementwicklung der deutschen Länder in der Nach-PISA-Zeit vornehmen. Die die Gerechtigkeitsdimensionen operationalisierenden Indikakoren werden hierzu erstmals als Zeitreihen dargestellt.

Wissenschaftliche Leitung

Operative Projektleitung und stellvertretende Projektleitung

  • Björn Hermstein

Externe Projektpartnerinnen und -partner

  • Prof. Dr. Nils Berkemeyer (Friedrich-Schiller-Universität Jena)
  • Sonja Abendroth (Friedrich-Schiller-Universität Jena)