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Fakultät Erziehungswissenschaft, Psychologie und Bildungsforschung

Forschung am IFS

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des IFS forschen in interdisziplinär zusammengesetzten Teams zu den genannten Themen der empirischen Schulentwicklungs- und Bildungsforschung, wobei insbesondere erziehungswissenschaftliche, psychologische und soziologische Theorien diskutiert, weiterentwickelt und empirisch überprüft werden. In Abhängigkeit vom jeweiligen Forschungsprojekt kommen dabei eine Vielzahl von Forschungsdesigns (z.B. Längsschnitt, Large-Scale, Experiment, Intervention), Erhebungsmethoden (u.a. Fragebögen, Interviews, Kompetenztests, Videographie) und quantitativen und qualitativen Auswertungsmethoden zum Einsatz.

Wissenschaftliche Mitarbeitende des IFS bei einer Besprechung © IFS​/​TU Dortmund

Das IFS beteiligt sich aktiv durch Publikationen, Vorträge und Konferenzbeteiligungen sowie durch interdisziplinäre Verbundforschungsprojekte am nationalen und internationalen fachwissenschaftlichen Austausch. Zudem pflegt das IFS enge Kontakte zu Schulen und weiteren Strukturen der Bildungsadministration. Diese Praxisnähe mit dem damit verbundenen Wissenstransfer und der nationale und internationale fachwissenschaftliche Austausch machen in ihrer Kombination eine besondere Stärke des Instituts aus.

Regelmäßig veröffentlicht das IFS seine Aktivitäten im Forschungsbericht. Die aktuelle Ausgabe steht als Download zur Verfügung.

Aktuell laufende Forschungsprojekte am IFS

Aktuelles aus der Forschung

Beitrag in Frontiers in Psychology erschienen

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Vielfarbige Würfel mit dem dunkelgrauen Schriftzug frontiers in Psychology. Educational Psychology © Frontiers Media S.A.

Ludewig, U., Kleinkorres, R., Schaufelberger, R., Schlitter, T., Lorenz, R., König, C., Frey, A. & McElvany, N. (2022). COVID-19 Pandemic and Student Reading Achievement: Findings From a School Panel Study. Frontiers in Psychology. 13:876485. doi.org/10.3389/fpsyg.2022.876485

Seit 2020 hat sich die COVID-19-Pandemie weltweit auf das Bildungswesen ausgewirkt. Zunehmend wird über mögliche negative Auswirkungen auf die Lernergebnisse der Schüler*innen und die Notwendigkeit einer gezielten Förderung diskutiert. Daher untersuchten Wissenschaftler*innen vom IFS und der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt die Leseleistung von Viertklässler*innen auf Grundlage einer auf Schülerebene repräsentativen Schulpanelstudie mit N = 111 Grundschulen in Deutschland (insgesamt: N = 4.290 Schüler, Alter: 9-10 Jahre). Die Schüler*innen wurden in den Jahren 2016 und 2021 mit den Instrumenten von IGLU (Internationalen Grundschul-Lese-Untersuchung) getestet. Die Analyse konzentrierte sich auf (1) die durchschnittlichen Gesamtunterschiede in der Leseleistung zwischen 2016 und 2021, (2) die durchschnittlichen Unterschiede bei Kontrolle der Zusammensetzung der Schülerschaft und (3) die Veränderungen der Leistungsunterschiede zwischen den Untergruppen der Schülerschaft (d.h. Migrationshintergrund, soziokulturelles Kapital und Geschlecht). Der methodische Ansatz entsprach internationalen Standards für die Analyse groß angelegter Schulleistungsuntersuchungen (d. h. mehrfache Imputation auf mehreren Ebenen, plausible Werte und Regression mit gemischten Effekten). Die Ergebnisse zeigten einen erheblichen Rückgang der durchschnittlichen Leseleistung. Dieser entspricht einem Drittel eines Lernjahres, auch nach Berücksichtigung von Veränderungen in der Zusammensetzung der Schülerschaft. Es wurden keine statistisch signifikanten Veränderungen der Leistungsunterschiede zwischen den Schüleruntergruppen festgestellt, obwohl sich die Leistungsunterschiede zwischen Schüler*innen mit und ohne Migrationshintergrund zahlenmäßig tendenziell vergrößert haben. Es ist wahrscheinlich, dass dieser starke Leistungsrückgang mit der COVID-19-Pandemie zusammenhängt. Die Ergebnisse werden im Hinblick auf weiteren Forschungsbedarf, praktische Auswirkungen auf die Ausbildung aktueller Schülerkohorten und bildungspolitische Entscheidungen über Maßnahmen in Krisen wie der COVID-19-Pandemie diskutiert.