Gutachten Aktionsrat Bildung: Verbindlichkeit im Mittelpunkt
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Professorin Nele McElvany, Mitglied des Aktionsrat Bildung für den Bereich Grundschule und Leiterin der IGLU-Studie in Deutschland, unterstützt die Forderungen des Gutachtens nach mehr Verbindlichkeit mit Nachdruck und sieht im Grundschulbereich einen dringenden Reformbedarf bei Staat, Bildungssystem, Bildungsinstitutionen und Bildungsakteuer*innen. „Die in der Primarstufe angelegten Defizite setzen sich in allen Bildungsstufen fort, weshalb wir im Grundschulunterricht dringend einen verbindlicheren Fokus auf die Förderung der Kernkompetenzen benötigen“, betont McElvany. Zentrale Voraussetzung für die Stärkung der Kernkompetenzen und die Förderung der Bildungsgerechtigkeit sei dabei, insbesondere vor dem Hintergrund zunehmender sprachlicher Heterogenität, ein verbindliches Diagnostik- und gestärktes Förderungssystem, hier sei der Staat in der Pflicht.
„Mit Blick auf das Bildungssystem schlagen wir eine stärkere Flexibilisierung der Grundschulzeit vor, um der großen Heterogenität der Entwicklungsstände bei Schulanfängerinnen und Schulanfängern gerecht zu werden“, führt McElvany aus. Zudem sei die Weiterentwicklung und verbindliche Ausgestaltung der Lehrkräfteausbildung bedeutsam: „Die Förderung der Grund-kompetenzen wie Lesen und Rechnen und der passende Einbezug digitaler Medien wird im Lehramtsstudium oft nicht ausreichend thematisiert. Das muss sich ändern.“ Mehr Verbindlichkeit brauche es zudem im Ganztag: „Der Ausbau des Ganztags an den Schulen in Deutschland bietet mit Blick auf die Stärkung der Basiskompetenzen große Chancen, allerdings nur, wenn er auch bildungswirksam genutzt wird, was bisher zu selten systematisch der Fall ist. Die bildungsbezogene Qualität der Angebote muss dringend mit verbindlichen Vorgaben zu Konzepten, Zeiten und Personal ausgebaut werden.“
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