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Fakultät Erziehungswissenschaft, Psychologie und Bildungsforschung
Laufzeit: seit 01.01.2010

Bildungsentscheidungen und Bildungsverläufe vor dem Hintergrund struktureller Veränderungen im Berliner Sekundarschulwesen

Die BERLIN-Studie ist die wissenschaftliche Begleituntersuchung zur Berliner Schulstrukturreform.

Projektbeschreibung

Das Land Berlin hat zum Schuljahresbeginn 2010/11 eine umfassende Schulstrukturreform durchgeführt. Dabei wurden die bislang bestehenden Haupt-, Real- und Gesamtschulen zur neu geschaffenen Integrierten Sekundarschule (ISS) zusammengefasst. An der ISS können alle Schulabschlüsse einschließlich des Abiturs erworben werden. Die ISS sieht ferner ein flächendeckendes Ganztagsangebot und eine stärkere Betonung der Berufsorientierung (Duales Lernen) vor. Zudem wurde die Klassenwiederholung an den ISS abgeschafft.

Grüner Schriftzug des Projektnamens BERLIN-Studie

Die Ziele der Strukturreform liegen in erster Linie darin, die Zahl der Absolventen mit mittlerem Schulabschluss und mit Hochschulreife zu erhöhen und die Zahl der Abgänger ohne Schulabschluss zu reduzieren. Gleichzeitig soll durch die Reform der Zusammenhang von familiärer Herkunft und Bildungserfolg verringert werden. Im Rahmen der Schulstrukturreform kam es darüber hinaus zu einer Modifikation des Übergangsverfahrens von der Grundschule in die weiterführende Schule. Die wichtigste Neuerung betrifft das Aufnahmeverfahren an den einzelnen weiterführenden Schulen. Sofern es an einer Schule mehr Anmeldungen als freie Plätze gibt, werden bis zu 10 Prozent der Plätze an Schülerinnen und Schüler aus besonderen familiären und sozialen Lagen („Härtefälle“) vergeben. 60 Prozent der Schüler wählt die Schule aus, z.B. auf der Grundlage der Schulnoten oder von Eingangstests. Die restlichen 30 Prozent der Plätze werden per Losentscheid vergeben. Die neuen Regelungen sollen einerseits eine stärkere Profilbildung der Schulen ermöglichen, andererseits soll vor allem durch den Losentscheid ein Mindestmaß an Heterogenität in der Zusammensetzung der Schülerschaft gewährleistet bleiben.

Die BERLIN-Studie untersucht die Auswirkungen der Berliner Schulstrukturreform auf die Lernerträge und Bildungsverläufe der Schülerinnen und Schüler. Dazu wird in der BERLIN-Studie ein Schülerjahrgang untersucht, der als zweite Kohorte die neue Schulstruktur durchläuft und gleichzeitig als erste Kohorte nach dem neuen Übergangsverfahren auf die beiden Sekundarschulformen (Gymnasium und ISS) übergegangen ist. Die Schülerinnen und Schüler werden vom Ende ihrer Grundschulzeit (6. Jahrgangsstufe) bis zum Übergang in die gymnasiale Oberstufe bzw. in die berufliche Ausbildung begleitet. Das Studiendesign ist quasi-experimentell angelegt und umfasst zwei Stufen: Stufe I konzentriert sich auf den Übergang von der Grundschule in die Sekundarstufe I und Stufe II auf die am Ende der Sekundarstufe I erreichten Bildungserträge und den Übergang in die berufliche Erstausbildung bzw. in einen vorakademischen Bildungsgang (gymnasiale Oberstufe). In beiden Stufen ist im Studiendesign jeweils eine eigene Experimental- und Kontrollgruppe angelegt, wobei die beiden Experimentalgruppen am Ende der Sekundarstufe I miteinander verzahnt werden.

Weitere Informationen

Wissenschaftliche Leitung

Externe Projektpartnerinnen und -partner

  • Prof. Dr. Jürgen Baumert,  Max-Planck-Institut für Bildungsforschung (MPIB Berlin)
  • Prof. Dr. Olaf Köller, Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik (IPN, Kiel)
  • Prof. Dr. Kai Maaz und Dr. Marko Neumann, DIPF | Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation, Frankfurt a. M./Berlin