Artikel in Learning and Instruction erschienen
Der Artikel untersucht das textbasierte Interesse in Relation zu Textmerkmalen und Leseverständnis bei Jungen und Mädchen. Es ist bekannt, dass sich das textbezogene Interesse zwischen Schülerinnen und Schülern unterscheidet, allerdings bleibt unklar, welche Faktoren diesen Unterschieden zugrunde liegen und ob textbasiertes Interesse mit dem Leseverständnis von Jungen und Mädchen zusammenhängt. In einer Stichprobe von 514 Grundschülern (47,2 % Mädchen) wurde in dieser Studie daher untersucht, ob Textthema, das Geschlecht der Protagonisten und die Schwierigkeit des Textes das textbezogene Interesse von Jungen und Mädchen beeinflussen und ob Interesse und Leseverstehen zusammenhängen. Basierend auf einem messwiederholten Within-Subject-Design mit vierzehn Erzähltexten zeigte sich, dass das Interesse der Jungen bei Texten mit männlich konnotierten Themen, männlichen Protagonisten und bei schwierigeren Texten höher war. Im Gegensatz dazu war für das Textinteresse der Mädchen nur die Textschwierigkeit bedeutsam. Textbasiertes Interesse und Leseverständnis waren signifikant miteinander verbunden, wenn auch bei Jungen stärker als bei Mädchen. Die Ergebnisse werden im Artikel hinsichtlich zukünftiger Implikationen für Forschung und pädagogische Praxis diskutiert. Für die Praxis ergibt sich etwa, dass bei der Auswahl von geeignetem Lesematerial Textmerkmale wie die Schwierigkeit stärker berücksichtigt werden sollten.
Bis zum 19. Oktober ist der Artikel frei verfügbar unter https://authors.elsevier.com/c/1fg7J3QACxnpLr!