Pausenhof
Forschungsergebnisse der empirischen Bildungsforschung zu den Voraussetzungen, Bedingungen und Wirkungen von Bildung sind eine wichtige Grundlage für bildungspraktische und bildungspolitische Entscheidungen. Sie müssen daher auch Akteur*innen außerhalb der Wissenschaft angemessen vermittelt werden. Vor diesem Hintergrund setzen sich Studierende der Erziehungswissenschaften der TU Dortmund im Rahmen des Seminars „Empirische Bildungsforschung to go: Aktuelle bildungswissenschaftliche Erkenntnisse im Podcast“ mit bildungswissenschaftlichen Studien auseinander, die sich auf verschiedene Sozialisations- und Bildungsinstanzen beziehen. Dabei bereiten sie das methodische Vorgehen und die Ergebnisse dieser Studien in einer allgemeinverständlichen und unterhaltsamen Weise auf und stellen sie interessierten Hörer*innen im Rahmen des Podcasts „Pausenhof“ zur Verfügung.
Lernen Schüler*innen an Privatschulen mehr als an Schulen in öffentlicher Trägerschaft?

Habt ihr euch auch schonmal gefragt, ob sich Kompetenzen von Schüler*innen, die eine Privatschule besucht haben, von denen der Schüler*innen, die eine öffentliche Schule besucht haben, unterscheiden? Dieser Frage gehen wir in unserer Podcast-Folge wissenschaftlich belegt durch eine Studie aus der empirischen Bildungsforschung nach. Außerdem erfahrt ihr aus erster Hand in einem Interview mit einem ehemaligen Privatschüler, wie er seine Schulzeit erlebt und was er daraus mitgenommen hat.
Die zugrundeliegende Studie „Kompetenzen von Schülerinnen und Schülern an Schule in privater und öffentlicher Trägerschaft“ von Hoffman et al. wurde 2019 in der „Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie“ anlässlich des Privatschulbooms und dessen kontrovers diskutierten Folgen wie der Verstärkung der Bildungsdisparitäten im deutschen Bildungssystem veröffentlicht und basiert auf bundesweiten Daten des IQB-Bildungstrends 2015 und 2016.
Interaktionsqualität im Kindergarten: Alles eine Frage des pädagogischen Settings?

In dieser Folge wird es um die Bedeutung des pädagogischen Settings für die Interaktionsqualität von Kindern im Kindergarten in Deutschland gehen. Im Fokus stehen dabei die didaktische Phase, die Gruppenstruktur und die Rolle der pädagogischen Fachkraft.
Die Autor*innen sind Katharina Kluczniok, sie ist an der Freien Universität Berlin im Arbeitsbereich Frühkindliche Bildung tätig, und Thilo Schmidt, der am Institut für Bildung im Kindes- und Jugendalter an der Universität Koblenz-Landau beschäftigt ist.
Die Studie wurde 2021 in der Zeitschrift „Frühe Bildung“ veröffentlicht.
Lehrkräfte haben geringere Leistungserwartungen gegenüber Schüler*innen, die mit Akzent sprechen

,,Wie beeinflussen nicht-muttersprachliche Akzente von Schulanfängern die Erwartungen von Lehrkräften?”
Genau dieser Frage gehen wir in unserer Podcast-Folge auf den Grund. In unserer Folge beschäftigen wir uns mit der Studie „Non-native Accents among School Beginners and Teacher Expectations for Future Student Achievements“ von Lorenz et al. (2024). Es geht um Vorurteile, Stereotypen und die Frage, warum die Fähigkeiten von Kindern mit Akzent oftmals als verzerrt eingeschätzt werden. Gemeinsam schauen wir uns an, welche langfristigen Folgen diese mit sich bringt und überlegen, wie es Chancengleichheit in der Schule gefördert werden kann.
Hört jetzt rein und seid up to date, um keine wichtigen Erkenntnisse zu verpassen!
Lehrkräftemangel (I): Kompetenzen von Quereinsteiger*innen und ausgebildeten Lehramtsanwärter*innen im Vorbereitungsdienst

In dieser Folge beschäftigen wir uns mit der Frage, wie sich unterschiedliche Ausbildungswege auf die Kompetenzen von Lehramtsanwärter*innen auswirken. Die Studie von Lucksnat et al. (2020) untersucht den Unterschied zwischen traditionell ausgebildeten Lehramtsanwärter*innen und Quereinsteiger*innen im Vorbereitungsdienst.
Die Analyse basiert auf Daten des Projekts COACTIV-R, das die professionellen Kompetenzen von 770 traditionell ausgebildeten Lehramtsanwärter*innen und 72 Quereinsteiger*innen im Fach Mathematik vergleicht. Die Ergebnisse zeigen, dass Quereinsteiger*innen zwar ein vergleichbares fachliches und fachdidaktisches Wissen besitzen, jedoch geringere Werte im Bereich des pädagogisch-psychologischen Wissens aufweisen.
Die Studie „Unterschiedliche Wege ins Lehramt – unterschiedliche Kompetenzen?“ wurde in der Zeitschrift für Pädagogische Psychologie (2020) veröffentlicht.
Stereotype von Lehrkräften tragen zur Erklärung geschlechtsspezifischer Erwartungen im Lesen bei

Wir möchten in dieser Podcast-Episode der Frage nachgehen, ob Geschlechterstereotype die Erwartungen von Lehrkräften beeinflussen und ob dies Auswirkungen auf die Leseleistung von Mädchen und Jungen hat. Dabei beziehen wir uns auf die Studie „Gender-specific teacher expectations in reading—The role of teachers‘ gender stereotypes“ von Francesca Muntoni und Jan Retelsdorf an der Universität Hamburg aus dem Jahr 2018.
Lehrkräftemangel (II): Sind Quereinsteiger*innen an anderen Schulen tätig als grundständig ausgebildete Lehrkräfte?

Lehrkräftemangel in Berlin: Wie verändert der hohe Anteil von Quereinsteiger*innen das Schulsystem? In unserer neuen Folge des Podcasts Pausenhof werfen wir einen Blick auf eine spannende Studie, die untersucht, wo und wie Quereinsteiger*innen in Berliner Schulen eingesetzt werden – und welche Herausforderungen das mit sich bringt.
Außerdem sprechen wir mit Lu, die Anglistik und Germanistik auf Lehramt studiert und uns einen tieferen Einblick in die Perspektive der Lehrkräfte von morgen gibt. Wir beleuchten Hintergründe und diskutieren Lösungsansätze für das Bildungssystem. Reinhören lohnt sich!
Zur Fairness von Noten: Welche Merkmale berücksichtigen Lehrkräfte bei der Benotung im Fach Deutsch?

„Warum schneiden Jungen im Fach Deutsch häufig schlechter ab als Mädchen?“ In dieser Folge unserer Podcast-Reihe diskutieren wir die Ergebnisse einer Studie, die aufzeigt, dass neben geringeren Sprachkompetenzen auch Faktoren wie Motivation, Interesse und Lehrereinstellungen eine Rolle für die Benotung im Fach Deutsch spielen.
Hören Sie rein, wenn wir die Hintergründe erörtern und mögliche Lösungsansätze für eine gerechtere Bewertung diskutieren.
Die Studie mit dem Titel „Paul ist nicht so gut in Deutsch“ ist eine Sekundäranalyse der Daten des IQB-Bildungstrends 2015. Rüdiger et al. befassen sich mit dem Thema der geschlechtsdifferenziellen Benotung im Fach Deutsch. Die Studie wurde 2021 in der Zeitschrift für Psychologie in Erziehung und Unterricht veröffentlicht.
Nachteile beim Wortschatzerwerb bei Grundschulkindern mit Migrationshintergrund: Stereotypenbedrohung als mögliche Ursache?

In dieser Podcast-Folge widmen wir uns der Frage, wie Stereotype und Vorurteile die Lernentwicklung von Grundschulkindern mit Migrationshintergrund beeinflussen können. Wir stellen eine Studie vor, die in einem Prä-Post-Experiment untersucht, wie Stereotypenbedrohung den Wortschatzerwerb von Grundschüler*innen mit nicht-deutscher Familiensprache beeinflusst.
Nach der Präsentation der zentralen Ergebnisse diskutieren wir, welche praktischen Konsequenzen sich daraus für Schulen und Lehrkräfte ableiten lassen, um allen Kindern gleiche Bildungschancen zu ermöglichen.
Die untersuchte Studie mit dem Titel „Stereotypenbedrohung als Ursache für geringeren Wortschatzzuwachs bei Grundschulkindern mit Migrationshintergrund“ von Sander et al. wurde 2017 in der Zeitschrift für Erziehungswissenschaft veröffentlicht.
Eine gemeinsame Grundschule für alle? Die Grundschule als Ort sozio-ökonomischer Ungleichheit und Segregation

In der letzten Folge von Pausenhof widmen wir uns der Frage, ob die Grundschule tatsächlich eine „Schule für alle“ ist oder ob soziale Ungleichheit und Segregation das Bildungssystem prägen.
Zu diesem Thema stellen wir zwei aufschlussreiche Forschungsergebnisse vor:
Stirner et al. untersuchen zunächst, wie Faktoren wie Wohnsegregation, elterliche Schulwahl und Schulprofile die soziale Zusammensetzung von Grundschulen beeinflussen. Besonders interessant ist dabei die Frage, ob es Unterschiede zwischen privaten und öffentlichen Schulen gibt. Die Ergebnisse des zweiten Forschungsschwerpunkts zeigen, wie sich schulische Angebote je nach sozialem Umfeld unterscheiden und inwieweit diese Differenzen die Bildungsungleichheit weiter verstärken.
Kurz gesagt: Wie gerecht ist die Grundschule wirklich? Hören Sie rein!
Stirner, P., Hoffmann, L., Mayer, T. & Koinzer, T. (2019). Eine gemeinsame Grundschule für alle? Die Grundschule als Ort sozio-ökonomischer Ungleichheit und Segregation. Zeitschrift für Grundschulforschung, 12(2), 439–455. doi.org/10.1007/s42278-019-00062-7