Pausenhof
Forschungsergebnisse der empirischen Bildungsforschung zu den Voraussetzungen, Bedingungen und Wirkungen von Bildung sind eine wichtige Grundlage für bildungspraktische und bildungspolitische Entscheidungen. Sie müssen daher auch Akteur*innen außerhalb der Wissenschaft angemessen vermittelt werden. Vor diesem Hintergrund setzen sich Studierende der Erziehungswissenschaften der TU Dortmund im Rahmen des Seminars „Empirische Bildungsforschung to go: Aktuelle bildungswissenschaftliche Erkenntnisse im Podcast“ mit bildungswissenschaftlichen Studien auseinander, die sich auf verschiedene Sozialisations- und Bildungsinstanzen beziehen. Dabei bereiten sie das methodische Vorgehen und die Ergebnisse dieser Studien in einer allgemeinverständlichen und unterhaltsamen Weise auf und stellen sie interessierten Hörer*innen im Rahmen des Podcasts „Pausenhof“ zur Verfügung.
Sprachförderung und Überzeugungen – Was gute Kita-Arbeit heute braucht

Wie erleben pädagogische Fachkräfte soziale Ungleichheit im Alltag? Und wie gehen sie mit den Herausforderungen um, die sich daraus für Kinder ergeben? Diese Fragen stehen im Mittelpunkt unserer ersten Podcast-Folge. Wir stellen eine empirische Studie von Kurucz et al. (2023) vor, erschienen in der Zeitschrift für Erziehungswissenschaft, die untersucht, wie frühpädagogische Fachkräfte Bildungsbenachteiligung wahrnehmen – und was sie im Rahmen ihrer Möglichkeiten dagegen tun können.
Besonders spannend: In einem Interview berichtet eine Erzieherin aus der Praxis, wie sich soziale Ungleichheiten in ihrer täglichen Arbeit zeigen – und wie sie versucht, allen Kindern trotz ungleicher Startbedingungen gerecht zu werden. Hört rein, wenn ihr erfahren wollt, was Forschung und Praxis über Bildungsgerechtigkeit im frühkindlichen Bereich zu sagen haben!
Kurucz, C., Hachfeld, A., Lehrl, S. & Anders, Y. (2023). Die Bedeutung migrationsbezogener Überzeugungen von frühpädagogischen Fachkräften für die Qualität pädagogischer Praxis. Zeitschrift für Erziehungswissenschaft, 26 (1), 211–242. https://doi.org/10.1007/s11618-023-01141-3
Was Grundschulkinder wirklich denken - Implizite Einstellungen gegenüber Menschen mit türkischem Migrationshintergrund

Studien sind zu der Erkenntnis gekommen, dass Jugendliche und Erwachsene unterbewusste Vorurteile gegenüber Personen mit türkischem Migrationshintergrund haben. Aber wie sieht es bei Grundschulkindern aus? Genau das untersucht die Studie „Implizite Einstellungen von Kindern im Grundschulalter gegenüber Menschen mit Migrationshintergrund“ von den Autorinnen Justine Stang, Sabrina König und Nele McElvany, welche wir euch in der 2. Folge unseres Podcasts vorstellen. Die Studie wurde im Jahr 2024 in der Zeitschrift für Pädagogische Psychologie veröffentlicht. Die Wissenschaftlerinnen arbeiten übrigens alle am Institut für Schulentwicklungsforschung, hier bei uns an der TU Dortmund. Wenn euch das Ergebnis der Studie interessiert, dann hört gerne rein.
Stang, J., König, S., & McElvany, N. (2024). Implizite Einstellungen von Kindern im Grundschulalter gegenüber Menschen mit Migrationshintergrund. Zeitschrift für Pädagogische Psychologie, 38(1–2), 55–68. https://doi.org/10.1024/1010-0652/a000320
Wie vergleichbar sind Schulnoten wirklich? Haben Schulnoten eine Aussagekraft bezüglich der Leistungen?

Noten sagen viel – oder vielleicht auch nicht? Anhand der Studie von Nicolas Hübner et al. „Alles eine Frage des Bundeslandes? Eine mehrebenenanalytische Betrachtung der eingeschränkten Vergleichbarkeit von Schulnoten“ aus der Zeitschrift für Erziehungswissenschaft des Jahres 2024 tauchen wir in dieser Podcast-Episode in die Diskussion um Noten im Bundeslandvergleich ein – und schauen, ob mögliche Unterschiede in der Notengebung zwischen Bundesländern die Aufmerksamkeit verdienen, die sie in der Vergleichsdebatte erhalten. Auf Grundlage der IQB-Bildungstrends 2015 und 2018 werden Aussagen über die Vergleichbarkeit von Schulnoten zwischen Schüler*innen, Schulen und Bundesländern getroffen und untersucht, ob Noten tatsächlich die Kompetenzen der Schüler*innen widerspiegeln. Zusätzlich wird in der Episode diskutiert, welche strukturellen Unterschiede zwischen den Bundesländern existieren und wie diese die Notengebung beeinflussen können.
Hübner, N., Jansen, M., Stanat, P., Bohl, T. & Wagner, W. (2024). Alles eine Frage des Bundeslandes? Eine mehrebenenanalytische Betrachtung der eingeschränkten Vergleichbarkeit von Schulnoten. Zeitschrift für Erziehungswissenschaft, 27(2), 517–548. https://doi.org/10.1007/s11618-024-01216-9
Schulschließungen während Corona: Ferienverlängerung oder echte Belastungsprobe?

Auf den ersten Blick wirken die Schulschließungen während der Corona-Pandemie wie verlängerte Ferien. Doch war dem wirklich so? Für viele Schüler*innen bedeutete der plötzliche Wegfall von Schulalltag, sozialen Kontakten und festen Routinen eine große Herausforderung. Besonders betroffen waren dabei jüngere Kinder – so auch ein Schüler, der während des Distanzlernens die Grundschule besuchte und uns in einem Interview persönliche Einblicke in seine Erfahrungen gab. Die Meta-Analyse „A meta-analysis of students’ academic learning losses over the course of the COVID-19 pandemic” von Wisenöcker et al. untersucht Lernverlust von Schüler*innen während der Corona-Pandemie und fasst für einen internationalen Vergleich über 100 Studien zusammen. Wie stark Schüler*innen insgesamt betroffen waren und wie Schulen in Zukunft besser auf mögliche Krisen vorbereitet werden können, besprechen wir in dieser Episode. Spoiler: der Lernverlust ist real – aber es gibt auch noch Überraschungen!
Wisenöcker, A. S., Helm, C., Große, C. S., Hübner, N., & Zitzmann, S. (2025). A meta-analysis of students’ academic learning losses over the course of the covid-19 pandemic. Learning and Instruction, 98. https://doi.org/10.1016/j.learninstruc.2025.102111
Quellennachweis: Sounds übernommen von https://hoerspielbox.de/