Zum Inhalt
Fakultät Erziehungswissenschaft, Psychologie und Bildungsforschung
Laufzeit 01.10.2010 - 31.12.2015

Das Potential der Erstsprache zur Förderung des Wortschatzes bei Kindern nicht-deutscher Familiensprache

Übergeordnetes Ziel der Studie ist die Untersuchung der Effektivität der Einbeziehung der (türkischen) Familiensprache zur Wortschatzförderung im Deutschen. Ein besonderer Fokus liegt außerdem auf Zusammenhangsanalysen zwischen eigenen und wahrgenommenen elterlichen Werthaltungen der Schülerinnen und Schüler und der Lesehäufigkeit auf das Leseverständnis.

Gefördert von

Fördermittel Professur McElvany und Research School „Education and Capabilities“ (EduCap)

Projektbeschreibung

Das Projekt verfolgt zwei Ziele; zum einen wird untersucht, ob der Wortschatz von Kindern mit türkischem Migrationshintergrund durch eine implizite Fördermaßnahme auch unter Berücksichtigung der Erstsprache erweitert werden kann und zum anderen welche individuellen und familiären Determinanten Leseverständnis und Lesehäufigkeit beeinflussen.

Grün-schwarzer Schriftzug des Projektnamens POTential ErstSPRACHE zur Förderung des Wortschatzes bei Kindern nicht-deutscher Familiensprache

Eine große Gruppe von Kindern an deutschen Schulen spricht zu Hause (auch) eine andere Sprache als Deutsch. Der schulische Erfolg dieser Schülerinnen und Schüler ist im Vergleich zu Kindern ohne Migrationshintergrund suboptimal. Für den schulischen Erfolg ist die Lesekompetenz wesentlich. Verschiedene Studien zur Erforschung sprachlicher Kompetenzen, untersuchten Determinanten des Leseverständnisses (z.B. die Lesehäufigkeit). Jedoch mangelt es an der Betrachtung des Einflusses wahrgenommener elterlicher Werte auf die sprachbezogenen Werte, das Verhalten und folglich die Leistung ihrer Kinder. Dies ist insbesondere für Schülerinnen und Schüler mit migrationsbedingtem Bilingualismus der Fall.  
Insgesamt nahmen 465 Schülerinnen und Schüler an der Interventionssitzung teil (77 davon mit türkischem Migrationshintergrund und Leistungstestdaten), in der ein Text mit unbekannten Wörtern entweder zwei Mal auf Deutsch oder erst auf Türkisch und dann auf Deutsch eigenständig gelesen wurde. Es zeigt sich, dass die Kinder in beiden Bedingungen Wörter dazulernen, ein zusätzliches Potenzial der Familiensprache kann nicht nachgewiesen werden. Individuelle und familiäre Bedingungsfaktoren des Leseverständnisses wurden in einem Schülerfragebogen erhoben, für die Daten von 118 Kindern mit türkischem Migrationshintergrund vorliegen. Während die Einstellung der Schülerinnen und Schüler zum Nutzen der deutschen Sprache und die Lesehäufigkeit in der deutschen Sprache sich als positive Prädiktoren für das deutsche Leseverständnis erweisen, zeigen sich der Nutzenwert für Türkisch und die Lesehäufigkeit in der Türkischen Sprache als negative Prädiktoren des deutschen Leseverständnisses.

Wissenschaftliche Leitung

Projektleitung

  • Wahiba El-Khechen (geb. Abou-Saleh)