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Fakultät Erziehungswissenschaft, Psychologie und Bildungsforschung

Forschung am IFS

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des IFS forschen in interdisziplinär zusammengesetzten Teams zu den genannten Themen der empirischen Schulentwicklungs- und Bildungsforschung, wobei insbesondere erziehungswissenschaftliche, psychologische und soziologische Theorien diskutiert, weiterentwickelt und empirisch überprüft werden. In Abhängigkeit vom jeweiligen Forschungsprojekt kommen dabei eine Vielzahl von Forschungsdesigns (z.B. Längsschnitt, Large-Scale, Experiment, Intervention), Erhebungsmethoden (u.a. Fragebögen, Interviews, Kompetenztests, Videographie) und quantitativen und qualitativen Auswertungsmethoden zum Einsatz.

Wissenschaftliche Mitarbeitende des IFS bei einer Besprechung © IFS​/​TU Dortmund

Das IFS beteiligt sich aktiv durch Publikationen, Vorträge und Konferenzbeteiligungen sowie durch interdisziplinäre Verbundforschungsprojekte am nationalen und internationalen fachwissenschaftlichen Austausch. Zudem pflegt das IFS enge Kontakte zu Schulen und weiteren Strukturen der Bildungsadministration. Diese Praxisnähe mit dem damit verbundenen Wissenstransfer und der nationale und internationale fachwissenschaftliche Austausch machen in ihrer Kombination eine besondere Stärke des Instituts aus.

Regelmäßig veröffentlicht das IFS seine Aktivitäten im Forschungsbericht. Die aktuelle Ausgabe steht als Download zur Verfügung.

Aktuell laufende Forschungsprojekte am IFS

Aktuelles aus der Forschung

Bei­trag in Journal of Educational Psychology er­schie­nen

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in
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Hellblauer Hintergrund mit weißem Schriftzug Journal of Educational Psychology © American Psychological Association

Becker, M., Kocaj, A., Jansen, M., Dumont, H., & Lüdtke, O. (2022). Class-average achievement and individual achievement development: Testing achievement composition and peer spillover effects using five German longitudinal studies. Journal of Educational Psychology, 114(1), 177–197. doi.org/10.1037/edu0000519

In neueren Studien wurden die Existenz und die Re­le­vanz von Effekten der Leistungszusammensetzung auf die in­di­vi­du­el­len Leis­tun­gen von Schü­ler*­in­nen auf­grund der methodischen He­raus­for­de­run­gen, die sich bei mehrstufigen Analysen ergeben, in Fra­ge gestellt. In der vorliegenden Studie wurde un­ter­sucht, wie der Klassendurchschnitt mit der Leistungsentwicklung der Schü­ler*­in­nen über ein Schuljahr hinweg zusammenhängt. Dazu wurden Daten aus Deutsch­land ver­wen­det, ei­nem Land mit ei­nem Sekundarschulsystem, das durch große Leistungsunterschiede zwi­schen Schulen und Klassen geprägt ist. Zwei methodischen Schwierigkeiten wurde Rechnung getragen, indem sowohl Selektionsverzerrungen als auch Messfehler kontrolliert wurden. Mit Hilfe eines auf der integrativen Daten­ana­lyse (IDA) basierenden Ansatzes wurden fünf deutsche Längsschnitt-Großdatensätze sys­te­ma­tisch (neu) ausgewertet. Dieser IDA-Ansatz ermöglichte, das Ausmaß zu quantifizieren, in dem die Er­geb­nisse zwi­schen (a) ver­schie­de­nen Längsschnittdatensätzen und (b) ver­schie­de­nen Analysestrategien (d. h. Me­tho­den zur Be­rück­sich­ti­gung von Störvariablen und Messzuverlässigkeit) variierten. Insgesamt fand die Studie für Deutschland, selbst nach Kon­trol­le von Messfehlern und Selektionsverzerrungen, sowohl allgemeine Effekte der Leistungszusammensetzung als auch spezifische Peer Spillover-Effekte (d. h. Effekte der Schülerzusammensetzung, die über die Effekte des Trackings hinausgehen). Diese Er­geb­nisse widersprechen den jüngsten Vorschlägen, wonach es sich bei den Effekten der Zusammensetzung auf die Leistungsentwicklung um reine Phantomeffekte auf­grund me­tho­disch­er Fehlspezifikationen handeln könnte. Allerdings variierten die Schätzungen der Kompositionseffekte je nach Analyseansatz erheblich. Die Studie schließt mit Überlegungen zur Interpretation von Kompositionseffekten in der Mehrebenenmodellierung und dazu, wel­che Effekte für die Bil­dungs­for­schung von In­te­res­se­ sind.