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Fakultät Erziehungswissenschaft, Psychologie und Bildungsforschung
01.04.2023 – 30.03.2026

Ret-SeL – Rechenstrategien trainieren, Selbstregulation beim Lernen

Die Selbstregulation, insbesondere beim Rechnen in der Grundschule, spielt eine entscheidende Rolle für schulische Leistung und Motivation. Das Projekt Ret-SeL zielt darauf ab, die Unterschiede in der Strategienutzung von Grundschulkindern beim Rechnen zu untersuchen, und legt dabei einen Fokus auf Kinder mit Lern- und Aufmerksamkeitsschwierigkeiten. So können auf Grundlage dieser Erkenntnisse gezielte Interventionen entwickelt werden und Lernunterstützung für Kinder mit Lernschwierigkeiten im Fach Mathematik geboten werden.

Gefördert von

Eigenmittel Professur Dignath

Projektbeschreibung

Selbstregulation ist die Fähigkeit das eigene Lernen selbst zu planen, zu organisieren und zu steuern. Dabei kann die Fähigkeit zum selbstregulierten Lernen einen positiven Einfluss auf schulische Leistung und Lernmotivation aufweisen, was durch die durch die COVID-19 Pandemie bedingten Schulschließungen verdeutlicht werden konnte. Zudem wird die Fähigkeit zum selbstregulierten Lernen als wichtiger Bestandteil für den Lernerfolg beim Rechnen hervorgehoben.

Logo des Projekts Ret-SeL

Bei Ret-SeL werden Selbstregulationsstrategien beim Rechnen in der Grundschule untersucht. Dabei wird untersucht, wie und warum sich Kinder in ihrer Strategienutzung beim Rechnen unterscheiden. Konkret wird der Frage nachgegangen, warum einige Kinder in der Lage sind, Aufgaben wie z.B. 287 + 198 mit einer Rechenstrategie zu lösen, während andere Kinder Schwierigkeiten haben oder falsche Lösungsstrategien wählen. Besonders das Nutzen kognitiver Rechenstrategien, wie das stellenweise und schrittweise Rechnen, ermöglichen den Kindern, ihre Herangehensweise an mathematische Aufgaben flexibel und anpassungsfähig zu gestalten, um Rechenaufgaben effizient zu lösen (Heinze et al., 2009). Dies erfordert unter anderem Metakognition, um die geeignetste Rechenstrategie auszuwählen und den Lernprozess anzupassen (Flavell, 1979). Es konnte gezeigt werden, dass Schüler*innen nach Einführung des schriftlichen Rechnens in der dritten Klasse diese oft als "Universalstrategie" verwenden, die unabhängig von ihren individuellen Fähigkeiten und den Anforderungen der Aufgaben ist (Torbeyns & Verschaffel, 2016). Daraus stellt sich die Frage, welche Faktoren die Wahl der Rechenstrategie bei Kindern beeinflussen. 

Die Untersuchung bezieht sich dabei auch auf die Gedanken, Gefühle und Einstellungen, die mit diesen Unterschieden in der Strategienutzung einhergehen.

Das Ziel des Projekts ist es, insbesondere auch Kinder mit Lern- und Aufmerksamkeitsschwierigkeiten zu untersuchen, um mögliche Unterschiede in ihrer Selbstregulation und Strategienutzung zu identifizieren. Basierend auf den Ergebnissen der Untersuchung soll eine Intervention entwickelt werden, um jenen Kindern, die besondere Förderung benötigen, zu helfen.

Wissenschaftliche Leitung

Projektmitarbeiterinnen und Projektmitarbeiter

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